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von Andra » Samstag 3. September 2011, 01:54
Das Abenteuer ist spannend aufgrund seiner Schwierigkeit und bietet viele Überraschungen und kleine Geschichten zu erforschen.
Nur um dahin zu kommen muss man sich zunächst durch den Anfang durchkämpfen. Der Anfangsweg ist immens linear, da es recht wenig Alternativen gibt und selbst alternative Auswahlmöglichkeiten häufig zum selben Ergebnis führen. Außerdem hat man viel zu oft das Gefühl man wolle seinen Helden anschreien, da im Rahmentext viele Entscheidungen für einen getroffen werden, die teilweise gänzlich uninstinktiv sind. Diese Erzählweise mag aber auch am Alter dieses Abenteuers liegen. (Vielleicht bin ich auch nur ein wenig bevorurteilt wegen des Anfangs, da es so vielen DSA-Sessions ähnelte, eigentlich jedem DSA Stadtabenteuer, wenn ich so drüber nachdenke. (Aber ok, grade durch das Alter dieses Abenteuers kann es sein, dass dieses historische Werk die heutigen Klischees initiiert hat, das wäre natürlich etwas anderes))
Der zweite Teil wird allerdings dann höchst spannend und bietet immens viele Wege die beschritten werden können. Sehr viele Überraschungen warten hinter jedem sonst so mundänen Gegenstand, so dass man zum Teil doch laut auflachen muss über die Kreativität der Fallen. Je nachdem wie forschungslustig man ist kann man teilweise immense Belohnungen für ein wenig mut und Forschergeist erhalten (zumindest ich hatte zufällig einen wirklich günstigen Ausgang, bei dem sich herausstellte, dass zumindest eine Entscheidung am Anfang große Auwirkungen am Ende haben kann). Ich möchte nicht zuviel verraten über was passiert, aber eigentlich dürften es einige allein durch den Klappentext vermuten.
Aber auf eine Sache sollten sich Spieler unbedingt vorbereiten: Sehr viel Backtracking und dies nur teilweise bedingt durch Tod. Versucht im Anfangsteil möglichst viele Lebenspunkte übrigzuhalten oder noch besser: Geht dieses Abenteuer nicht ohne Lebenstrank/-tränke an, wie ich es probiert habe. Denn viele kleine Vorkomnisse können und werden euch ebendiese stibitzen und nicht alle sind verhinderbar. Als Richtlinie ist es vollkommen imperativ vor dem 7weiten Teil mehr als 20LP übrigzuhaben, je mehr drüber, desto besser.
Da erst gen Ende die eine Passage deutlich wurde, wo man garantiert (zumindest bei allem was ich versuchte) durchschnittlich 3-8 LP verlor, musste ich wieder irgendwo am Anfang ansetzen und nochmal hierhin spielen. Glücklicherweise machen dies freundliche Speicherpunkthäufigkeiten durchaus möglich.
Und lasst euch nicht abschrecken - um ehrlich zu sein brachte grade diese chronische LP-Knappheit große Teile der Spannung mit sich. Wenn Entscheidungen einem Charakter nach ein paar fiesen Würfelproben, die man durch pures Glück bestanden hat, umbringen könnten, überlegt man sich zweimal den großen metaphorischen Knopf mit dem Schild "drück mich" tatsächlich zu drücken.
Ich weiß nicht genau ob das Spiel tatsächlich so gut für Erstlevel geeignet ist wie ausgeschrieben. Recht viele erschwerte Würfelproben und ein Kampf machten es auch für meine Level 5 doch noch recht knifflig. Allerdings weiß ich nicht ob diese jeweils einfacher für Helden mit weniger Erfahrungspunkten sind. So nicht dann würde ich doch davon abraten, da mit einem neuen Helden reinzugehen.
Alles im allen aber brachte das Abenteuer grade durch seine Schwierigkeit und seinen vielseitigen Überraschungswert seinen Charme. Es ist auch eine wunderschöne Möglichkeit für Gelegenheits-DSA-spieler wie mir einen Blick in die spannende Vergangenheit zu richten. Für Leute, die ein wenig Zurückblättern nicht stört: Besorgt es euch!
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Liebste Entwickler, einen Bug gab es dann doch noch:Wenn man 5LP übrig hat darf man laut System weiterspielen, bis man in eine Kampfsituation kommt, wo man sofort als tot erklärt wird.
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-Disclaimer - Als Gelegenheits-DSA-Spielerin ist mir klar, dass ich in diesen paar Zeilen über sehr viele Dinge geredet habe, von denen ich nur bruchstückhaft Ahnung habe. Trotzdem bitte ich alle Alteingesessenen, nicht die dicken Regelbüchern zu holen und mir auf die Finger zu hauen, bitte.